Urlaub mit Bauchfelldialyse
Steht das Wunschziel fest, muss dein Heimatzentrum frühzeitig, mindestens 6 – 12 Wochen vorher, informiert werden. Dein Zentrum organisiert die rechtzeitige Lieferung der größeren Materialien an deine Urlaubsadresse. Kleinmaterialien, der Medikamentenplan sowie eventuell notwendige Zollerklärungen müssen von dir mitgeführt werden. Darüber hinaus wird das nächstgelegene Dialysezentrum vor Ort informiert, damit du bei auftretenden Problemen einen Ansprechpartner hast. Vor Antritt der Reise solltest du an der Urlaubsadresse erfragen, ob dein Material eingetroffen ist. Ratsam ist, dass gesamte Dialysematerial für 1-2 Tage mitzunehmen.
Im Sommer 2016 verbrachten wir (mein Mann Heinz und ich) unseren Urlaub in Schweden mit einem gemieteten Wohnmobil.
An einem Samstag Nachmittag durften wir den Kastenwagen abholen. Wir fuhren als erstes nach Hause, um den Wagen mit Wäsche, Bettzeug, Lebensmittel und Kochutensilien zu bestücken. Außerdem wurden 14 Kartons á 4 Beutel Dialyse-Flüssigkeiten verladen.
Den kompletten „Galgen“ (Infusionsständer) befestigte Heinz im Führerhaus zwischen dem Fahrer- und Beifahrer-Sitz. Dieser hatte somit einen festen Platz während der gesamten Strecke.
Am Sonntag fuhren wir nach Rostock- Warnemünde auf die Autofähre nach Trelleborg. Zu der 6-stündigen Überfahrt hatten wir eine Kabine mit 2 Mahlzeiten und Getränken gebucht.
Auf der Fähre angekommen, schulterte Heinz sich den Rucksack mit der Wärmeplatte, einem kalten und einem warmen Dialyse-Beutel und verschiedene Desinfektionsmittel und suchte unseren zugewiesenen Raum. In der Kabine wurde die W-Platte sofort angeschlossen und mit dem kalten Beutel bestückt. Mit dem warmen machte ich sofort den ersten Beutelwechsel und anschließend gingen wir essen. 4 Stunden später führte ich die nächste Bauchfell-Dialyse durch.