Prof KrämerNach dem Abendessen zeigte uns Herr Prof. B. Krämer die Risiken der Transplantation auf: Tumore, weißer Hautkrebs, Gefäßerkrankungen, Nebenwirkungen der Immunsuppressiva und Risiken für Lebendspender.  
Weiter führte Herr Prof. B. Krämer durch die gesetzlichen Grundlagen, Zahlen der Organspenden und Ablauf von Nierentransplantationen.

Den Abend ließen die Seminarteilnehmer mit einen Spaziergang durch Mainz ausklingen.

In der Nacht zum Samstag erhielt unsere 2. Vorsitzende und Organisatorin des Seminars, Carola Wehn, passend zum Thema, den lang ersehnten Anruf. Am Samstagabend wurde sie erfolgreich in Köln transplantiert! So kann das Leben sein!

Marion HöllerAm Samstagmorgen begrüßte dann die Osteopathin, Heilpraktikerin und Physiotherapeutin Marion Höller die Teilnehmer mit einem Vortrag über den Organismus (Biomechanik, Biochemie und Bioenergetik). Die Pause lockerte sie mit Atemübungen und Übungen mit Therabändern auf, bevor sie mit dem zweiten Teil ihres Vortrags fortfuhr zum Thema „Zurück zu alter Stärke nach Transplantation“.

Eva JakobsUm 10.00 Uhr folgte ein interessanter Vortrag zum Thema „Warteliste quo vadis ?“ mit der Referentin Eva Jakobs von der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Diese klärte dann auch einen weit verbreiteten Irrtum auf: Nicht Unfallopfer sind die meisten Organspender, vielmehr liegen die Todesursachen der Spender vor allem in intrakraniellen Blutungen und anderen Hirnschäden.  Dies Schäden ergeben sich allerdings eher aus einem Leitersturz im Haushalt, als aus bspw. einem Motorradunfall. Außerdem wurde der Ablauf einer Organspende in allen Details vorgestellt, untermalt von vielen persönlichen Erfahrungen der Referentin. Auch der Hirntoddiagnostik wurde Zeit gewidmet, ein besonders wichtiges Thema, um Herz- und Organtod von Hirntod zu unterscheiden.

Thomas Schildwächter

Nach einer Kaffeepause ging es um 11.15 Uhr weiter mit der praxisnahen „Transplantation aus Sicht des Pflegepersonals“ und dem Referenten Thomas Schildwächter, Pflegedienstleitung  aus dem Universitätsklinikum Marburg.

Eheleute Birkmann
Nach dem Mittagessen  um 13.45 Uhr berichteten uns unsere Vereinsmitglieder Edeltraud und Kai Birkmann von ihrer “Blutgruppenungleichen Nierenlebendspende“. Nicht immer läuft alles gleich rund. Nach vielen anfänglichen Hürden, wie einer Zeit an der Plasmapherese, geht es der Empfängerin jetzt gut mit der Niere ihres Mannes und sie genießen wieder viele Freiheiten, wie das unbeschwerte Reisen ohne Dialyse.  


Stadtfuehrung

Ein Programmpunkt ganz anderer Art war die nachmittägliche Stadtführung durch das historische und sonnig warme Mainz mit Babette und Marie Niebergall. Babette ist Wirtin, spricht Dialekt und hat eine leicht grobe, aber herzliche Art. Ihr ganzer Stolz ist ihre einzige Tochter Marie. Sie hat eine gute Schulbildung, spricht Hochdeutsch und beherrscht Fremdsprachen und Umgangsformen. Die beiden unterschiedlichen Frauen entführten uns auf unterhaltsame und plastische Weise in das Mainz des Jahres 1884.


MarioNach einer Kaffepause erwartete uns der seit 22 Jahren erfolgreich nierentransplantierte Mario Rosa-Bian, um uns seine Lebens-, Krankheits- und Transplantationsgeschichte zur erzählen: „Nierentransplantation aus Sicht eines Langzeittransplantierten“. Mario bewies uns hier, wie erfolgreich man mit Nierentransplantation wieder sein kann und welche enormen Chancen sie uns geben kann.

Bei und nach dem Abendessen gab es Gelegenheit sich ausführlich auszutauschen.

Gruppenfoto

Nach dem Frühstück und dem jährlichen Gruppenfoto ging das Wort an unsere Gäste aus Berlin, an Brunhilde Ernst und Birgit Lischke von Das Zweite Leben„Das zweite Leben –Nierenlebendspende e.V.“  Die erste Vorsitzende des Vereins, Frau Ernst, hat ihrem Mann, die zweite Vorsitzende, Frau Lischke, ihrem Sohn eine Niere gespendet. So berichteten beide von ihren persönlichen Erfahrungen und wie wichtig es ist, sich in der Gemeinschaft zusammen zu schließen, Informationen auszutauschen  und Probleme gemeinsam zu bewältigen.

Julia Weinmann-MenkeAls letzter Programmpunkt berichtete uns dann die Priv.-Doz. Dr. med. Julia Weinmann-Menke, Oberärztin Nephrologie, Lehrbeauftragte, Transplantationsbeauftragte der Unimedizin von der „Schwerpunktarbeit eines Transplantationsbeauftragten“. Aus dem Vortrag ergibt sich vor allem die Erkenntnis, wie wichtig engagierte Transplantationsbeauftragte in den Kliniken sind, um das Thema verantwortungsvoll in ihrer eigenen Klinik zu bewegen und  so den initialisierenden Beitrag zum Thema Organspende zu liefern.

CarolaMit dem abschließenden Mittagessen ging ein interessantes Wochenende zu Ende, bei dem das Thema Organspende sehr informativ und engagiert aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet wurde und auch hautnah miterlebt werden konnte: Noch am Vormittag erreicht uns das Bild der strahlenden, frisch transplantierten Carola Wehn am Bettenrand sitzend mit Banane und Käsebrot! Wie schön! Das ist erfolgreiche Transplantation! Ein neues Leben!


Dieses Seminar wurde durch die KKH Kaufmännische Krankenkasse im Rahmen der Selbsthilfeförderung unterstützt.